Erstmals in dieser Saison konnten wir nicht mit voller Besetzung antreten, Brett 1 blieb nach mehreren Absagen unbesetzt, der Brettpunkt ging kampflos an den Gegner. Weil auch Marie, Max und Rudi ihre Partien verloren, waren Mannschaftspunkte gegen die im Gymnasium Kirchheim spielende starke SG Aschheim/Feldkirchen/Kirchheim diesmal außer Reichweite. Immerhin konnte aber Florian Niessl seinen nach DWZ-Punkten favorisierten Gegner besiegen, er stand im Verlauf der Partie positionell besser und konnte schließlich im Bauernendspiel souverän zum Erfolg führen. Auch Wolfgang Gruber konnte sich freuen: Nach einer deutlichen Leistungssteigerung gegenüber den vergangenen Partien erreichte er diesmal ein verdientes Remis. Das regelmäßige Training mit unserem mehrfachen Vereinsmeister Herbert Niedergesäß zahlte sich aus, vor allem in der Eröffnung hatte sich Wolfgang einiges von seinem Mentor abgeschaut und kam mit Schwarz gut in die Partie hinein. Dem Londoner System des Gegners begegnete Wolfgang mit einem indischen Doppelfianchetto-Aufbau, die ersten 8 Züge spielte er dabei (wenn auch unwissentlich, jedoch überlegt) eine Buchvariante, von der nicht er, sondern der Gegner mit Weiß als erster abwich. Dieser hatte sich für die lange Rochade entschieden, um einen Angriff am Königsflügel vorzubereiten – hier eine zweifelhafte Strategie, weil das Zentrum offen war und Wolfgang zudem sofort Gegenspiel am Damenflügel bekam. Dann bremste sich Wolfgang leider durch einen überhasteten Zug seines a-Bauern selbst aus, er verlor dadurch den b-Bauern und seinen deutlichen Positionsvorteil. Trotzdem war seine Stellung aber weiterhin nicht schlecht, denn er hatte durch Druck auf den halboffenen Linien am Damenflügel etwas Kompensation. Wolfgang stoppte dann auch noch erfolgreich den gegnerischen Bauernvormarsch am Königsflügel, so dass dem Gegner nicht besseres einfiel als einige Figuren zu tauschen und dann etwas überraschend Remis anzubieten – offenbar scheute er die bevorstehende Auseinandersetzung mit den Türmen auf den sich öffnenden Linien am Damenflügel. Wolfgang nahm das Angebot dankend an und sicherte sich damit den ersten halben Saisonpunkt – ein Achtungserfolg, auf den sich gut aufbauen lässt.