Schachclub Kirchseeon beendet Saison 2022/23 auf Platz 4

Am 2. Mai gelang dem B1-Klassen-Team des SC Kirchseeon in der letzten Runde der Münchner Mannschaftsmeisterschaft 2022/23 mit einem 6,5:1,5-Sieg gegen den bereits abgestiegenen Tabellenletzten Höhenkirchen 2 noch ein guter Saisonabschluss. Der Gegner trat allerdings stark ersatzgeschwächt an, denn obwohl das Spiel aus diesem Grunde bereits außerplanmäßig um eine Woche verschoben wurde, konnte Höhenkirchen 2 nur fünf von acht Brettern besetzen. So stand es nach 1 h bereits kampflos 3:0 für uns, und Herbert, Philipp und Andrei hatten spielfrei.

Wichtiger als die Höhe des zu erwartenden Sieges war aber, dass wir vier vielversprechenden Ersatzspielern Wettkampfpraxis geben und die damit Verjüngung der Mannschaft erfolgreich fortsetzen konnten. So war diesmal neben den Newcomern Max und Florian Nießl auch Emil Kasims als starker U16-Spieler am Start. Außerdem kam es zum Comeback von Suresh Kalyanasundaram, der gerade seinem erst vierjährigen Sohn das Schachspiel beigebracht hat – einschließlich der königsindischen Verteidigung, die er selbst auch diesmal mit Erfolg durch Zugumstellung gegen die englische Eröffnung anwendete. Zwar entwickelte sich das Spiel zunächst langsam, es wurden relativ früh alle Türme, aber nur ein einziger Bauer getauscht. Aufgrund der aktiveren Stellung seines Springerpaars konnte Suresh dann zunächst den gegnerischen c-Bauern, dann den e-Bauern gewinnen und schließlich mit der Dame in die Stellung des Gegners eindringen und mit einem Königsangriff des Spiel entscheiden.. Auch Max Nießl konnte diesmal seine Partie gewinnen, er baute sich mit der Caro-Kann-Verteidigung solide auf, wehrte im Mittelspiel einen überhasteten Einschlag des Gegners im Zentrum erfolgreich ab und konterte mit einem Mattangriff auf der Grundreihe – endlich der erste, hochverdiente Brettpunkt für ihn in seiner ersten Spielsaison.

Auch Emil hatte am Brett 6 jederzeit alles Griff, er gewann im Mittelspiel einen Bauern  und wickelte diesen Vorteil überlegen durch Abtausch der Schwerfiguren in ein gewonnenes Endspiel ab. Bei Franz Obpacher sah es lange Zeit ähnlich aus, doch er konnte seinen Mehrbauern im Turmendspiel nicht verwerten, ein Wettlauf der Freibauern endete Unentschieden.  Richtig drunter und drüber ging es bei Florian Nießl – er stand nach der Eröffnung haushoch auf Gewinn, verpasste aber die Gelegenheit zum k.o.-Zug, so dass der Gegner in vogelwilder Stellung plötzlich zum Königsangriff kam, der Material kostete. Im Endspiel wechselte der Vorteil dann noch mehrfach hin und her, bis der Höhenkirchner einen Freibauern siegreich umwandelte, den Florian zu stoppen verpasst hatte –  Hochspannung bis zum Schluss, genau wie bei der soeben beendeten Schach-WM zwischen Nepo und Ding Liren. Wie schon im Vorjahr beendet der SC Kirchseeon damit die Saison erneut auf Platz 4 – aber mit einem vielversprechenden Aufwärtstrend für die Zukunft.